Gradtage Schwaney
Gradtage sind in den VDI-Richtlinien VDI 3807 und VDI 4710 festgelegt.
Gradtage nach VDI 3807 sind als Temperaturdifferenz zwischen der mittleren Raumtemperatur von 20°C und dem jeweiligen Tagesmittelwert der Lufttemperatur (Außentemperatur) definiert.
Die monatlichen Gradtage stellen die Summe über die Temperaturdifferenzen derjenigen Tage eines Monats dar, an welchen die Temperaturmittelwerten unter 15°C (Heiztag) liegen. Die Gradtage sind die Basis für die Berechnung der sogenannten Klimafaktoren zur Witterungsbereinigung im Rahmen der Energieeinsparverordnung (EnEV).
Wenn die Gradtage nach VDI 4710 berechnet werden, steht ein Gradtag für den Unterschied zwischen der Heizgrenze (die Lufttemperatur, ab der geheizt wird) und der tatsächlichen Lufttemperatur. Die Heizgrenze kann frei gewählt werden; die Raumtemperatur entfällt.
Gradtage sind den Gradtagzahlen sehr ähnlich.
Die Gradtagzahl ist eine heiztechnische Kenngröße. Sie stellt den Zusammenhang zwischen der Außenlufttemperatur und der gewünschten Raumtemperatur dar. Die Gradtagzahl ist die Differenz zwischen der Raumtemperatur und der Tagesmitteltemperatur. Sie kann für verschiedene Zeiträume (Monate, Heizperiode, ...) aufsummiert werden. Mit der Gradtagzahl können Energieverbrauch und Heizkostenabrechnung überprüft werden.
Weitere Informationen: www.dwd.de/gradtagzahlen
Jahresgradtage
Jahresgradtage sind die Summe der Gradtage eines Kalenderjahres. Jahresgradtage stellen eine wichtige Kenngröße zur Abschätzung des Heizenergiebedarfs bzw. Energieverbrauchs nach VDI Richtlinie 3807/1 dar. Höhere Werte der Jahresgradtage entsprechen dabei einem potentiell höheren jährlichen Heizenergiebedarf.
Bisher werden im vieljährigen Mittel in Deutschland Jahresgradtage zwischen etwa 3100 K*d/a (Einheit nach VDI-Richtlinie) im Bereich des Oberrheingrabens und rund 5300 K*d/a für Orte in den höheren Mittelgebirgslagen gemessen.
Quelle: DWD